Kreta! Die
Sonne knallt vom Himmel. Ihre tausendfach im Wasser des
Schwimmbeckens gebrochenen und reflektierten Strahlen explodieren
förmlich in meinem Kopf. Faul liege ich auf einem komfortablen
Liegestuhl und lasse Blicke und Gedanken schweifen.
Sandra hatte
mich zum Flughafen begleitet, - Wegen der Sicherheitskontrollen war
ich ausnahmsweise einmal “anständig” angezogen.
- Sind wir
eigentlich abartig? Wir saßen in der Cafeteria und warteten, dass
mein Flug aufgerufen wurde. Sie erzählte mir von ihrem Wochenende
bei Matthias und Mae. Einerseits hatte der brutale Sex ihr Lust
gemacht, gleichzeitig aber auch irgendwie Angst.
-
Vielleicht..., meinte ich und nahm einen Schluck billigen
Flughafenkaffee. Aber wenigstens leben wir unsere Phantasien aus.
Andere müssen ihre Perversionen unterdrücken oder verstecken und
das kann zu nichts Gutem führen.
- Aber
eigentlich fühle ich mich nicht pervers, wenn ich Spaß am Sex habe.
Solange man freiwillig die verschiedenen Praktiken mitmacht und auch
aufhören kann, wann man will, ist doch alles in Ordnung oder?
Sandra nickte
zwar leise, schien aber noch nicht so ganz überzeugt. Schon seit
einiger Zeit stellte ich mir die Frage, was wohl passieren würde,
wenn eine von uns wirklich einmal mehr als Sex erwartete. Mein Gefühl
sagte mir, dass es bei meiner Freundin wohl so weit wäre.
Bevor wir aber
die Sache vertiefen konnten, wurde meine Maschine aufgerufen. Wir
umarmten und küssten uns zum Abschied und zwei Stunden später
landete ich auf der griechischen Insel. Ein Busdienst brachte mich
dann bis ans Hotel und seit zwei Tagen genieße ich Wetter, Pool,
Meer und Essen.
Heute trage ich
einen relativ konservativen, einteiligen schwarz-weißen Badeanzug,
während ich vom Liegestuhl aus die Leute um mich herum observiere.
Offensichtlich ist dies kein Hotel für Familien mit kleinen Kindern,
jedenfalls sieht man keine und es ist auch gar kein Kinderbecken
vorhanden. Vielmehr geht mir das Wasser im Schwimmbad an der
seichtesten Stelle immer noch bis fast an die Nasenspitze.